Humboldt Forum – Berlin Ausstellung
Kunde: Kulturprojekte Berlin GmbH
Jahr: 2021
Awards: BrandEx Award, ADC
Museen und Ausstellungen
Die Berlin-Ausstellung im wiedererrichteten Berliner Stadtschloss wurde 2021 eröffnet. Auf unerwartete Weise wird hier die Verbindung Berlins mit der Welt erfahrbar.
Zentrale Grundlage für die Berlin-Ausstellung ist ein stark partizipativer Ansatz. Die Besucher*innen werden nicht nur als Rezipient*innen einer abgeschlossenen Erzählung verstanden, sondern zur Diskussion und zum aktiven Mitgestalten eingeladen.
Die 4.000 Quadratmeter große Ausstellung gliedert sich in sieben Themenräume, z.B. Mode, Freiräume und Krieg, die aus unterschiedlichen Perspektiven die globale Verflechtung Berlins sichtbar machen.
Jeder Bereich ist eigenständig inszeniert. Räumliche Dramaturgie, Exponatpräsentationen und digitale Interaktionen greifen ineinander. So entstehen immersive Rauminstallationen, die nicht nur historische Zusammenhänge vermitteln, sondern gesellschaftliche Spannungen erfahrbar machen und zum Nachdenken über deren Nachwirkungen in der Gegenwart anregen.
Die Ausstellung verfolgt ein konsequent inklusives Gestaltungskonzept, das auf eine breite Teilhabe unterschiedlicher Besucher*innen zielt. Von Anfang an wurde Inklusion als integraler Bestandteil des Ausstellungskonzepts gedacht. Inhaltlich orientiert sich die Ausstellung an einem diversitätsbewussten Ansatz, der diskriminierungskritische Perspektiven integriert und marginalisierte Gruppen sichtbar macht.
Das interaktive Armband – Digitale Teilhabe und Diskur
Partizipation ist ein zentrales Prinzip von Berlin Global. Besucher*innen sind nicht nur Rezipient*innen, sondern aktive Mitgestaltende. Bereits beim Eintritt erhalten sie ein Armband mit integriertem Chip – der Schlüssel zur interaktiven Anwendung IAMU, entwickelt von facts and fiction.
Durch die Personalisierung des Armbandes können die Besuchenden z.B. die Sprache aller Medienanwendungen voreinstellen – auch so werden Hürden abgebaut. An vielen Stationen wählen die Gäste zwischen verschiedenen Antwortoptionen zu gesellschaftlich relevanten Fragen – etwa zu Migration, Erinnerungskultur oder Konsumverhalten. Die individuellen Entscheidungen werden gespeichert, am Ende der Ausstellung ausgewertet und in Beziehung zu Mehrheits- und Minderheitenpositionen gesetzt.
So wird nicht nur ein persönlicher Reflexionsprozess angestoßen, sondern auch ein kollektives Stimmungsbild sichtbar gemacht. IAMU zeigt, wie unterschiedlich gesellschaftliche Fragen beantwortet werden und gibt Impulse, die eigene Haltung zu hinterfragen.
Fotos: www.keller-fotografie.de