Seit 2010 kommen beim Petersberger Klimadialog (PCD) Minister*innen aus der ganzen Welt zusammen, um sich in Vorbereitung auf die Weltklimakonferenz zu den wichtigsten Fragen des internationalen Klimaschutzes auszutauschen.
Bis zu diesem Jahr. Um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen, schließen viele Länder ihre Grenzen. Auf einen Schlag wird klar: Der 11. Petersberger Klimadialog kann nicht wie geplant stattfinden. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit trifft eine Entscheidung: Die Konferenz soll trotzdem umgesetzt werden, virtuell.
Innerhalb von vier Wochen konzipiert und realisiert unser Berliner Team in enger Abstimmung mit Jakobs Medien, dem technischen Dienstleister des BMU, eine der ersten Corona-bedingten, hybriden Live-Veranstaltungen: In einer Serie von Video-Konferenzen werden die Veranstaltungselemente des PCD in den virtuellen Raum übersetzt.
Den Anfang macht eine hybride Pressekonferenz: Während etwa 20 Medienvertreter*innen zusammen mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze unter Einhaltung des vorgegebenen Sicherheitsabstandes im Ministerium zusammenkommen, können über den Livestream auf der BMU-Webseite weitere Journalist*innen und Interessierte die PK verfolgen und Fragen einreichen.
An den insgesamt drei Konferenztagen finden u.a. 11 bilaterale Treffen, eine Konferenz zum Austausch mit nicht-staatlichen Akteuren und eine Veranstaltung zur Klimafinanzierung virtuell statt. Im Ministerium werden dazu zwei Besprechungsräume und der Lichthof kurzerhand zu digitalen Schaltzentralen umfunktioniert.
Höhepunkt ist neben der live-gestreamten Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel die Sitzung des High-Level-Segments: Minister*innen aus etwa 30 Ländern werden digital zusammengeschaltet, weitere rund 100 Zuhörer*innen verfolgen das Geschehen in der virtuellen zweiten Reihe.
Auch wenn technische Störungen nicht vollständig ausbleiben, ist der erste virtuelle PCD ein voller Erfolg: In ihrer Abschlusserklärung committen sich die Minister*innen darauf, den Neustart der Wirtschaft in den kommenden Monaten so zu nutzen, dass zugleich auch die nötigen Fortschritte beim Klimaschutz erreicht werden.
Fotos: © BMU/Christoph Wehrer
2020